KANN MAN MOTORÖL MISCHEN?
Es gibt unter den Motorenölen viele unterschiedliche Produkte der verschiedensten Hersteller. Daher ist die Frage ob sich diese Öle mischen lassen durchaus berechtigt. Wie bei allen Anwendungen in denen Schmierstoffe eingesetzt werden, sollten die vorgegebenen Leistungsmerkmale der einzelnen Fahrzeughersteller beachtet werden. Sobald das Öl die geforderten Leistungsmerkmale erfüllt oder übertrifft und für das gleiche Motorkonzept entwickelt wurde, können Sie die Öle miteinander mischen, egal ob es sich um synthetische oder mineralische Motorenöle handelt.
Da Motoröl sehr starken Belastungen und chemischen Einwirkungen ausgesetzt ist, muss das Öl regelmäßig gewechselt werden. Daher empfiehlt es sich das gesamte Motoröl zu wechseln um den Service Aufwand nicht unnötig zu erhöhen.
WIE LANGE IST MOTORÖL HALTBAR?
Das lässt sich pauschal nur schwierig beantworten, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Unter anderem hängt die Haltbarkeit der Motoröle von der Lagerung und der Additivierung der Öle zusammen. Grundsätzlich geben einige Hersteller die Haltbarkeit ihrer Öl mit durchschnittlich 3-5 Jahren an.
Dabei sollte allerdings auf eine trocken und saubere Umgebung zwischen 5C° und 28C° bei konstanter Temperatur geachtet werden. Wenn der Kanister oder die Dose bereits einmal geöffnet wurde, kann durch Temperaturunterschiede Luft ein oder aus dringen und damit auch Staubteilchen die zur Qualitätsminderung im Öl führen.
Ein weitere Faktor, bei der Haltbarkeit von Motorenöl, sind die dem Öl beigefügten Additive. Diese Zusätze verbessern unter anderem die Kaltstarteigenschaften oder auch den Verschleißschutz. Allerdings können diese Additive, die auch Teile von Kupfer und Eisen enthalten, in Verbindung mit Wasser, mit der Zeit den Oxidationsprozess in gang setzten und so den Qualitätsverlust weiter erhöhen.
WAS BEDEUTET "VISKOSITÄT"?
Die Viskosität beschreibt die innere Reibung von Flüssigkeiten und gibt Auskunft über das Fließverhalten bei niedrigen und hohen Temperaturen.
Die HTHS-Viskosität (High Temperature High Shear Rate) – dynamische Viskosität – wird gemessen in Millipascal-Sekunden (mPa*s) bei 150 °C und unter sehr hoher Scherbeanspruchung 106 s-1. Sie beschreibt das Verhalten des Schmierstoffes unter Betriebsbedingungen an der Zylinderwand bzw. im Pleuel- oder Kurbelwellenlager.
Low HTHS: 2,9-3,5 mPa*s = abgesenkte HTHS-Viskosität, erlaubt niedrigen Kraftstoffverbrauch. High HTHS: > 3,5 mPa*s = hohe HTHS-Viskosität, hoher Verschleißschutz.
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Was bedeuten die einzelnen Viskositätsklassen?
Nach SAE J300 (Society of Automotive Engineers) werden die Viskositätsklassen von Motorenölen festgelegt. z. B. SAE 10W40: Die Zahl vor dem W steht für die Viskosität bei niedrigen Temperaturen; je kleiner der Wert vor dem W, desto dünnflüssiger ist das Öl bei niedrigen Temperaturen (das „W“ steht für Winter). Die Zahl nach dem W steht für die Viskosität bei hohen Temperaturen; je größer die Warmviskosität, desto belastbarer ist das Öl bei hohen Temperaturen. Um eine Verwechslung von Motoren- und Getriebeölen zu vermeiden, werden die Viskositätsklassen für Getriebeöle nach SAE J306 festgelegt (z. B. SAE 75W90).
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Temperatureinsatzbereich für Motorenöle